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Was Büros nach der Pandemie brauchen, um Menschen im Büro und im Unternehmen zu halten

Mehrwert Büro

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Dass hybride Arbeitsmodelle gekommen sind, um zu bleiben, haben uns die letzten Jahre gelehrt. Laut eigener Studien wünschen sich die Mitarbeiter, künftig 30 bis 60 % ihrer Zeit im Homeoffice zu arbeiten, so Stefan Camenzind, Partner bei Evolution Design, in seinem Vortrag auf dem „Menschen in Räumen“-Symposium des Fraunhofer IBP auf der ORGATEC. Dabei ist es den Mitarbeitern vor allem wichtig, flexibel arbeiten zu können.

Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Büros, Raumgestaltung und Teamspirit? Und welche Art von Unternehmenskultur benötigt die Flexibilisierung von Arbeit?

Selbstverantwortung erfordert ein anderes Mindset

Für Camenzind kann die Antwort auf Flexibilität nicht eine stärkere Regulierung und Zwang sein, empfinden doch viele Mitarbeiter Regeln als ein Misstrauensvotum. Vielmehr sollte das Augenmerk auf Commitment und Loyalität liegen und sich Führung insgesamt mehr mit Unternehmenskultur und den Unternehmenswerten beschäftigen. Die Arbeitswelt ist komplexer geworden und mit ihr auch die Anforderungen an die Mitarbeiterführung. Es braucht einerseits mehr Unterstützung und neue Skills für Führungskräfte. Vorgesetzte sollten künftig dafür da sein, ihren Mitarbeitern und Teams ein optimales Umfeld zu bieten, damit sie ihre Arbeit bestmöglich erledigen können. Es braucht aber auch mehr Vertrauen und Selbstverantwortung aufseiten der Mitarbeiter. Ein bestimmtes Mindset ist nötig, um mit den Anforderungen der Arbeitswelt bestmöglich umgehen zu können. Und hier kommt für Camenzind dann auch der physische Raum ins Spiel.

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Das Büro gewinnt, wenn es einen Mehrwert bietet

Im Wettkampf um attraktive Arbeitsorte kann das Büro dann punkten, wenn es seinen Nutzern einen Mehrwert bietet. Der Architekt und Innovator spricht hier vom „bedürfnisorientierten Arbeiten“. Im Zuge von Hybrid Work hat eine Verschiebung stattgefunden: Während ein Großteil konzentrierter Arbeit im Homeoffice stattfindet, kommen Mitarbeiter gerne für Austausch und Kommunikation ins Büro. Das heißt aber nicht, dass Räume für Fokusarbeit im Büro verzichtbar sind. Im Gegenteil: Die Ansprüche der Mitarbeiter an den physischen Raum sind in der Pandemie gestiegen. Unternehmen sind gefordert, eine gleichwertige, hochwertige Qualität im Büro anzubieten und zusätzlich das Bedürfnis nach Austausch und Interaktion zu befriedigen. Kommunikationsflächen, die sogenannten Hubs, fördern das Gemeinschaftsgefühl ebenso wie informelle Bereiche und gemeinschaftlich genutzte Räume. Ist es das Fazit nach einem Arbeitstag, dass sich der Weg ins Büro gelohnt hat, dann ist das Büro auf dem richtigen Weg.

Das Büro als Identifikationsort gestalten

Physischer Raum ist der richtige Ort, an dem sich Kultur und Werte tanken lassen. Das Büro übernimmt in der Arbeitswelt eine Funktion, die Camenzind als „Superchargers für Kultur“ bezeichnet. Raumgestaltung kann hier unterstützen und Unternehmenskultur mit Leben füllen. Sein Team von Evolution Design hat das RTL Audio Center in Berlin geplant: Auf 2.700 Quadratmetern Bürofläche entstand für fast 200 Mitarbeiter ein neues Headquarter, das durch modernes Design und unterschiedliche Raumangebote punktet. Das Innendesign entfaltet sich dabei als Reise durch die Welt der Musik. Selbstverständlich gibt es Einzelbüros, Kommunikationsflächen und Besprechungsräume. Im Zentrum des Gebäudes stehen aber der Hub, ein halböffentlicher Raum im Loft-Stil, der Mitarbeiter, Gäste und Musikstars dazu einlädt, sich zu treffen und zu mischen, sowie eine komplett ausgestattete Bühne, die für Konzerte und Veranstaltungen aller Art genutzt werden kann.

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Flächennutzung an den Bedürfnissen der Mitarbeiter auszurichten, scheint die Chance für das Büro zu sein. Gestärkt aus der Veränderung hervorzugeben ist möglich. Mit dem passenden Mindset, dem richtigen Team und einer tragfähigen Unternehmenskultur.

Stefan Camenzind ist Architekt und Partner der Evolution Design AG, einem international tätigen Schweizer Architektur- und Designbüro, zu deren Portfolio große Unternehmensprojekte für Kunden wie Google und Unilever gehören.

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