Ende Oktober 2022 fand die ORGATEC, Leitmesse für moderne Arbeitswelten, statt. Eine Woche lang konnten die Messebesucher Teil des Diskurses über die Arbeit von morgen werden und Produkte für Büro und Wissensarbeit live erleben. Wo werden wir künftig arbeiten? Wie müssen wir Arbeitsräume neu denken? Wie werden wir Arbeit gestalten und wie gehen wir mit den aktuellen Herausforderungen um? Digitale Transformation, Nachhaltigkeit, Resilienz und der Wunsch, Mitarbeiter wieder häufiger vor Ort im Büro begrüßen zu dürfen, sind nur einige der Themen, die Unternehmen derzeit auf den Nägeln brennen. Was also bleibt von der ORGATEC, welche Themen nehmen wir mit?
Der Mensch rückt in den Mittelpunkt
Dass der Mensch in den Mittelpunkt von Raumkonzepten rückt, konnten Messebesucher an vielen Ständen live erleben. So entstehen künftig mehr nutzerzentrierte Raumlösungen, die den Menschen und seine Bedürfnisse ernst nehmen und Bürodesigns anhand individueller Präferenzen entwickeln.
Nicht nur die Community-orientierte Planung, auch agilere Methoden sollen Einzug in die Welt der Büromöbelindustrie halten. Auf der ORGATEC waren dazu typbasierte Arbeitswelten samt zugehöriger Analysetools zu sehen. Neue Workshop- und Design-Thinking-Module unterstützen Prototyping und konsequentes Trial and Error als zentrale Elemente einer volatileren und flexibleren Arbeitswelt.
Das Büro als Ort von Kommunikation und Interaktion
In Zeiten von hybriden Arbeitsmodellen haben sich die Gründe, das Büro aufzusuchen, verändert. Während fokussierte Einzelarbeit häufig remote abgewickelt wird, kommen Mitarbeiter und Teams vor allem für Kommunikation und Interaktion ins Büro. Die Kollegen treffen, gemeinsam in der Kaffeeküche neue Projekte entwickeln und kreative Problemlösungsansätze diskutieren – das ist mit modernen Sitzlandschaften, atmosphärischen Event- und Arbeitsbereichen besonders gut möglich. Entsprechend vielfältig war das Angebot in den ORGATEC-Messehallen. Besonders ins Auge stachen aber auch hier die vielen flexiblen Elemente, die sich immer wieder neu kombinieren lassen und ein Feld, das die ORGATEC bisher kaum bespielte: Möbel für Außenbereiche oder den Übergang zwischen innen und außen.
Akustik rückt in den Fokus
Wenn man Beschäftigte nach Belastungen im Arbeitsalltag fragt, so wurde schon immer die schlechte Akustik von Arbeitsräumen genannt. Mit hybrider Arbeit und dem Wechsel zwischen digital gestützter Kommunikation und dem Austausch in Präsenz kommen speziell in den Kommunikationsbereichen neue Herausforderungen hinzu. Dass sich mit einer überlegten Planung viele gute Lösungen finden lassen, zeigten zahlreiche ORGATEC-Aussteller. Von Akustikpanels über Schallschirme bis hin zu schallisolierten Konzentrationsbereichen und Meetingboxen waren viele innovative Produkte für die Messebesucher hautnah erlebbar.
Nachhaltigkeit ist Trumpf
Klimawandel, knappe Ressourcen und Initiativen zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft sind nur einige der Faktoren, die nachhaltige Bürokonzepte immer wichtiger werden lassen. Auf der ORGATEC konnten sich Besucher nicht nur bei vielen inländischen und europäischen Herstellern Inspiration holen oder über die Möglichkeiten zur Wiederaufbereitung bereits genutzter Produkte informieren. Auch die Sonderfläche „Materials4Future“ des Materialexperten Prof. Dr. Sascha Peters zeigte innovative Beispiele nachhaltiger Produktlösungen, die das Interior von Arbeitswelten und Objektbereichen verändern werden.
Wie auch immer wir in Zukunft arbeiten werden, hybrid, multilokal, virtuell: Die ORGATEC 2022 hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Arbeit neu zu denken und in vielen Bereichen Raumdesigns nutzerzentrierter und diverser aufzustellen. Es bedarf im Büro neuer Sichtweisen, vielseitigerer Arbeitsumgebungen und des Muts, innovativen Konzepten eine Chance zu geben. Mit dem Spirit einer Leitmesse für moderne Arbeitswelten hat die ORGATEC genau das getan: das Design von Raumkonzepten neu zu denken und den Weg frei für neue Perspektiven zu machen.