Experten sind sich darüber einig: Das Büro wird zum Begegnungsort. Gebraucht werden mehr Räume für Kommunikation und flexibel nutzbare Team- und Projektarbeitsräume. So weit, so klar. Aber was heißt das für den klassischen Arbeitsplatz? Gibt es ihn künftig überhaupt noch, und was muss er dann können? Beginnen wir mit einem Blick auf den Schreibtisch.
Schreibtisch, höhenverstellbar
„Schreibtisch, höhenverstellbar“ ist bei Google der meistgesuchte Begriff unter den Anfragen zum Thema Büroausstattungen. Das ist gut so. Denn Tische mit einer starren Höhe haben nur dort etwas zu suchen, wo sie nur gelegentlich oder kurzzeitig genutzt werden, also zum Beispiel bei gelegentlichem Arbeiten im Homeoffice oder in Besprechungsräumen.
An allen anderen Orten sollte sich die Höhe des Tisches an die Körpergröße der Nutzer anpassen lassen. Dabei ist es inzwischen schon fast Standard, Sitz-/Steh-Arbeitstische einzusetzen. Die am häufigsten gewählte Variante sind elektrisch höhenverstellbare Schreibtische. Ihr Vorteil: Der Wechsel zwischen den Höhen für Arbeiten im Sitzen und im Stehen geht schnell und ist bequem. Gute Modelle brauchen nur sehr wenig Strom, und für Tische auf Rollen gibt es Versionen mit Akku. Aber es muss nicht immer ein Stromer sein. Alternativen sind Tische mit Schnellkurbel-Höhenverstellung, Varianten mit Gasfeder oder Gurtsystemen.
Schreibtische auf Rollen, Besitztum und Non-Territorialität
In den 1990er Jahren waren sie kurz mal schick, durchgesetzt haben sie sich seinerzeit nicht, die Bürotische auf Rollen. Jetzt kommen sie wieder, und damit sind wir bei der Frage, ob wir den Schreibtischarbeitsplatz im Büro überhaupt noch brauchen. Die meisten Menschen wünschen sich mehr Flexibilität bei der Arbeit und wollen dafür dauerhaft einen, zwei oder drei Tage pro Woche zu Hause arbeiten. Ins Büro kommen sie dann – so die derzeit gängige Vermutung – hauptsächlich, um Kollegen zu treffen, für Kommunikation und Projektarbeit. So ganz dürfte das allerdings nicht stimmen. Aus zwei Gründen: Erstens hat nicht jeder ein Homeoffice, das diesen Namen auch verdient, und zweitens werden wir auch künftig zwischen verschiedenen Tätigkeiten wechseln. Von Tätigkeiten, die per se eine häufige Anwesenheit im Büro erfordern, einmal ganz abgesehen.
Daraus ergeben sich für die Zukunft mindestens drei Arten von Büroarbeitsplätzen: Diejenigen, bei denen eine persönliche Zuordnung auch künftig Sinn ergibt, weil sie meist von derselben Person genutzt werden, und solche, die von wechselnden Personen genutzt werden, die nur zeitweise einen Schreibtisch brauchen und ihn sich mit Kollegen und Kolleginnen teilen können. Damit das reibungslos funktioniert, empfiehlt es sich, die Betroffenen in die Entscheidung einzubeziehen und ein Buchungssystem zu installieren. Denn wer will schon ins Büro kommen und dann erst einmal suchen, ob und wo ein Schreibtisch frei ist? In den beiden beschriebenen Fällen handelt es sich um ganz klassische Arbeitsplätze, wie wir sie kennen. Jetzt kommt aber eine neue Kategorie von Bürotischen hinzu: der Schreibtisch für den Projektraum.
Der Schreibtisch im Projektraum
Wenn wir an das neue Büro denken, haben wir neben dem klassischen Arbeitsplatz vor allem Räume mit Hockern, Sitzstufen oder moderner Kaffeehausatmosphäre im Kopf, vielleicht auch Räume für Videokonferenzen. Das ist gut so, denn damit sind schon einmal 80 – 90 % des künftigen Bürosettings beschrieben.
Aber wenn wir künftig noch häufiger in Teams arbeiten und gemeinsam nach neuen Lösungen für komplexe Projekte suchen, werden wir auch dafür Räume benötigen. Denn ideale Voraussetzungen für Kreativität herrschen dann, wenn wir uns so richtig auf der Pelle sitzen – und das über längere Zeit. Deshalb brauchen wir Räume, die das zulassen, mit Tischen, die nicht im Weg stehen, aber immer da sind, wenn wir sie brauchen. Hier kommen sie zum Einsatz, die neuen Tische auf Rollen, Tische mit klappbarer Arbeitsfläche, die – und das ist jetzt wirklich neu – trotzdem noch Sitz-/Steh-Arbeitstische sind und auf Wunsch mit einer beschreibbaren Platte ausgestattet werden können …
Der Schreibtisch im Homeoffice
Bleibt die Frage, wie dann der Arbeitsplatz im Homeoffice aussehen wird. Wie schon eingangs erläutert, können hier auch Tische mit starrer Höhe zum Einsatz kommen – immer dann, wenn der Arbeitsplatz zu Hause nur gelegentlich genutzt wird. Wenn zudem wenig Platz zur Verfügung steht, gibt es mindestens drei Optionen: den klassischen Sekretär, einen Tisch mit Rollen und klappbarer Platte, den man nach der Nutzung platzsparend an die Seite stellen kann, oder einen „Multifunktionstisch“, der sich für die Arbeit wie auch als Esstisch nutzen lässt. Was Ihr Schreibtisch im Homeoffice wann können sollte, hat das IBA-Redaktionsteam in einem eigenen Artikel über die Empfehlungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen!
Empfehlungen zur Auswahl von Schreibtischen für das Büro finden Sie auch auf unseren IBA-Knowledge-Seiten.